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Geschichtliche Entwicklung

Entwicklung

1100
Die Entstehung Immenreuths wird wahrscheinlich während der Rodungszeit unter Markgraf Dipold II um etwa 1100 gewesen sein.

Der nahe liegende Ort Punreuth ist bereits 1119 beurkundet, da in diesem Jahr Bischof Otto der Heilige von Bamberg das Kloster Michelfeld gründete und es mit den Orten Plößberg, Döberein, Punreuth, Gozmannsberg und Bernbach ausstattete. Die beiden letzt genannten Orte stehen nicht mehr.

Erstmals erwähnt wurde Immenreuth im Jahr 1195 im Schutzbrief vom Papst Celestin III. für das Kloster Weißenohe (als Imurut). In dieser Urkunde vom 15. Mai 1195 nimmt der Papst Celestin III. auf Bitte des Abts Ekkehard das Kloster St. Bonifaz in Suizna (Weißenohe) und seine „Zugehörungen“ in seinen allerhöchsten Schutz auf.
In dieser bisher noch nicht veröffentlichten Urkunde aus dem Staatsarchiv Amberg werden auch die Orte der Gemeinde Immenreuth genannt. Die Ortsnennung von Immenreuth aus dem Jahre 1195 ist eine originäre „Beurkundung des Ortes“ über seine klösterliche Zugehörigkeit und deshalb ist die Papsturkunde von 1195 ggf. ein „örtlicher Erstakt“.

1200
Im Jahre 1283 verkaufte Landgraf Friedrich II. das Herrschaftsgebiet von Waldeck samt Grafschaft, Rechten, Gericht und Geleit mit Ausnahme der Lehengüter an Herzog Ludwig dem Strengen von Bayern.

Immenreuth befand sich dabei unter den Orten, die dem Landgrafen unterstanden und  die dieser, an seinen Bruder Friedrich, für 120 Mark Silber verpfändet hatte. Herzog Ludwig erhielt diesen Anteil für die gleiche Summe. Im Jahr 1285 ließ er dieses Gebiet in seinem Einkünfteverzeichnis beschreiben. Hier findet „Immenreuth“ mit sechs Höfen eine Erwähnung.

1400
In der Zeit der Hussitenkriege musste Immenreuth wohl eine Heimsuchung hinnehmen. Dies war um 1430, als die Hussiten Bayreuth zerstörten.

Um 1497 bestand Immenreuth aus 8 Gütern, ein Güttel und einer Mühle.

1500
Im Jahre 1504 wurde der Amtsbezirk von Waldeck/Kemnath im Landshuter Erbfolgekrieg zum Schauplatz feindlicher Auseinandersetzungen. Die Stadt Kemnath wurde im Juli 1504 von den Truppen es Markgrafen Friedrich in Brand geschossen. Ein Monat später kam es zwischen 1.000 Mann, auch Angehörige der „Immenreuther Mannschaft“, bei Schwarzenreuth zu einem Gefecht mit 2.000 Mann fränkischer Truppen, bei dem die Markgräflichen geschlagen wurden.

Bereits vor 1600 war das Kastenamt Kemnath in vier „Gezirke“ gegliedert worden. Der Immenreuther Gezirk umfasste das nordwestliche Gebiet des Kastenamts-Bereiches bis Oberwarmensteinach, es bestand – Immenreuth einigerechnet – aus 17 Dorfschaften.

1600
Herzog Maximilian von Bayern erhielt 1622 für seien Verdienste vom Kaiser Ferdinand die Oberpfalz als Unterpfand und 1628 schließlich als Eigentum. Für die Einwohner von Immenreuth bedeutete dieser Vorgang, dass sie nunmehr der kurfürstlichen Landesdirektion von Amberg, der Hauptstadt der Oberpfalz, unterstanden.

Immenreuth bestand zu dieser Zeit aus sieben Höfen, eine Halbhof, fünf Güttel, einer Mühle.

1800
Nach dem Edikt vom 28.06.1808 wurde die Ruralgemeinde (Landgemeinde) und der Steuerdistrikt Immenreuth gebildet.

In der Langemeinde Immenreuth gab es 1842 insgesamt 41 Anwesen, die Fläche der Gemeinde umfasste rund 1706 Tagwerk. Das Dorf Immenreuth zählte 21 Anwesen.

Die durch das Fichtelgebirge und den Steinwald geschützte landwirtschaftlich geprägte Talkessellage, zugleich an der alten Handelsstraße nach Eger/Tschechien gelegen, lockte bald zahlreiche Siedler an. Im Jahre 1878 wurde die Bahnlinie Nürnberg-Eger eröffnet.

1900
Die Gemeinde Immenreuth weist in der Zeit zwischen 1867 und 1961 ein Wachstum der Bevölkerung auf, das im (ehemaligen) Bezirksamt Kemnath, hauptsächlich bedingt von der Lage an der Eisenbahnstrecke Marktredwitz/Kirchenlaibach, nur von der Gemeinde Neusorg und von der Gemeinde Speichersdorf übertroffen wird.

Die örtliche Bahnhaltestelle dient heute nur noch dem Personenverkehr. Glas, Keramik und Baumaterialien waren die ersten Güter, die mit der Eisenbahn von Immenreuth aus in alle Welt gingen. Aus der Glasfabrik entwickelte sich ein moderner kunststoffverarbeitender Betrieb.

Von den beiden Weltkriegen blieb Immenreuth weitgehend verschont, was dazu führte, dass sich Flüchtlinge aus östlichen Gebieten und aufgrund der Nähe zu der sowjetischen Besatzungszone, auch aus Sachsen niederließen.

Wegen der schönen und abwechslungsreichen Landschaft, vieler idyllischer Seen, des Naturschutzgebietes Hirschbergweiher und der von Bergkämmen umgebenen Täler, entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Fremdenverkehr zu einem wichtigen Wirtschaftszweig.

Festschrift: 700 Jahre Immenreuth

Hier können Sie die Festschrift aus dem Jahre 1983 anlässlich des Jubiläums

700 Jahre Namensnennung Immenreuth

herunterladen und ggf. ausdrucken.

Wir wünschen Ihnen einen spannenden Streifzug durch die geschichtliche Entwicklung Immenreuths.

(Bitte beachten Sie, dass der Download einige Zeit in Anspruch nimmt, da es sich um eine große Datei mit 136 Seiten handelt.)